Boulekugeln

Das Sportgerät

LappenZur Ausrüstung eines Boulespielers gehört natürlich das eigene Sportgerät: die Kugeln.

Ein Satz besteht aus drei hohlen Metallkugeln. Ausnahmen machen da lediglich die Anfängersets mit 6 oder 8 Kugeln, bei denen aber normalerweise immer nur zwei mit der selben Riffelung enthalten sind. Das zum Teil recht minderwertige Material und fehlende Gewicht wird durch Füllung der Kugeln ausgeglichen. Für das Doublette (2 gegen 2) oder das Tête-à-tête (einer gegen einen) werden drei gleiche Kugeln benötigt.

Insofern sollte sich jeder, der bereits ein Grundinteresse am Pétanquespiel feststellen konnte, sogenannte Wettkampfkugeln zulegen. Wettkampfkugeln sind vom internationalen Verband für Wettkämpfe zugelassen und haben ein sowohl festgelegtes Gewicht wie auch einen bestimmten Durchmesser. Außerdem können sie nicht mit den Kugeln des Gegners verwechselt werden, weil sie in Kombination mit dem Hersteller und Kugeltyp eine einzigartige Nummer eingraviert haben.

Wettkampfkugeln kauft man entweder gebraucht oder ab ca. 50 EUR neu. Da die Dinger eigentlich kaum kaputt zu kriegen sind, kann man die Anschaffungskosten für das Equipment als außerordentlich preiswert ansehen. Teuer werden dann erst die regelmäßigen Turnierteilnahmen.

Welche Kugel passt zu mir?

Größe und Gewicht der Kugel sollten zur eigenen Anatomie passen. Zu einer normal großen Hand passt zum Beispiel ein Durchmesser von 74 bis 75 mm. Als Anhaltspunkt für die richtige Größe misst man den Abstand zwischen Handwurzel und Fingerkuppe des Mittelfingers und orientiert sich dann an den folgenden Werten:

gemessene Strecke / Durchmesser der Kugel
ab 135 mm / 71 mm
ab 150 mm / 72 mm
ab 165 mm / 73 mm
ab 180 mm / 74 mm
ab 195 mm / 75 mm
ab 210 mm / 76 mm
ab 225 mm / 77 mm
ab 240 mm / 78 mm

Taktische Erwägungen sollten erst in 2. Linie berücksichtigt werden. Als Schiesser ist es von Vorteil eine eher größere Kugel zu haben, weil mehr Fläche mehr trifft. Beim Legen verhält es sich umgekehrt: weniger Fläche wird schlechter getroffen. Wichtiger ist aber, dass sich die Kugel auch vernünftig halten lässt.

Beim Gewicht sind meist die leichteren Kugeln um 700 Gramm beliebt. Leichtere Kugeln lassen sich insbesondere beim Schiessen besser handeln. Schwerere Kugeln haben beim Legen Vorteile, weil sie sich nicht so leicht von Unebenheiten ablenken lassen und bei hoch gespielten Würfen weniger weit rollen.

Am besten leiht man sich am Anfang verschiedene Kugeln aus und macht ein paar Probewürfe.

Neben Gewicht und Durchmesser unterscheiden sich die Kugeln auch durch die Härte des Metalls. Weichere Kugeln werden bevorzugt zum Schiessen genommen. Bei einem Volltreffer (Carreaux) prallen sie nicht so weit ab. Härtere Kugeln haben wiederum Vorteile beim Legen und zudem eine längere Lebensdauer. Die Entscheidung hängt also maßgeblich davon ab, welche Position (Leger, Schiesser, Milieu) man spielen möchte.

Je nach Geschmack können die Kugeln glatt sein oder Rillen aufweisen. Bei den teureren Modellen ist es außerdem möglich, seinen Namen vom Hersteller eingravieren zu lassen. Ein nachträgliches Verändern der Kugeln ist laut Reglement untersagt. Namensgravur gibt es also nur beim Neukauf.

Diejenigen, die meinen, eine besonderes teure Kugel würde einen besseren Spieler ausmachen, muss ich enttäuschen. Da hilft nur Training.

Und wo kann ich Kugeln kaufen?

Zum Beispiel bei Helmut Golze aus Hanburg.
www.boule-s.de

Welches Zubehör brauche ich außerdem?

Neben den Kugeln sollte jeder Spieler einen Lappen zum Entfernen von Staub und Schmutz, eine Zielkugel (Schweinchen, Cochonnet) und ein Messgerät (Maßband, Tirette) dabei haben. Eine Kugeltasche erleichtert den Transport und bewahrt die Kugeln auch bei der Autofahrt sicher im Kofferraum auf. Für die Vergesslichen unter uns gibt es kleine Zählgeräte für den Punktestand, wobei ich nur dazu raten kann, sich die Punkte immer im Kopf zu merken, da sich das Spiel je nachdem wie es steht, taktisch verändern sollte. Wer nicht weiss, wie es steht, weiss auch nicht, wie er spielen soll.

Bei der Bekleidung sind die Vorschriften des Regelwerkes einzuhalten. Spezielle Pétanque-Bekleidung gibt es nicht. Neben festem Schuhwerk sollte die Kleidung bequem sein, um beim Wurf nicht zu behindern, und dem Wetter Stand halten, so dass man sich auch bei leichtem regen noch wohl fühlt. Hier bieten sich in unseren Breitengraden die Produkte von Outdoor-Ausstattern an.