Entstehung des Pétanque

Der Kugelsport Pétanque basiert auf den heute noch in Frankreich verbreiteten Kugelspielen Boule Lyonnaise und Jeu provençal. Diese unterscheiden sich vom Pétanque unter anderem in der Länge der Spieldistanz und den Wurftechniken. Andere verwandte Kugelspiele sind zum Beispiel das italienische Boccia oder englische Bowls.

Das heutige Pétanque-Spiel wurde erst 1907 in der kleinen Hafenstadt La Ciotat in der Nähe von Marseille erfunden. Auf dem dortigen Boule-Platz trafen sich einige Freunde regelmäßig zum Jeu Provencal. Um Ihren Kompagnon Jules Le Noir zu integrieren, der wegen seines Rheumas beim athletischen und bewegungsreichen Jeu Provençal nicht mehr mithalten konnte, entwickelten sie neue Regeln für das Kugelspiel. So wurde fortan auf eine kürzere Distanz und ohne Anlauf gespielt. Dabei wurde aus einem auf den Boden gezeichneten Kreis und mit geschlossenen Füßen (französisch „pied tanqués“, provenzalisch „péd tanca“) gelegt oder geschossen. Ein neues Spiel war geboren und es hatte auch gleich einen passenden Namen. Bald eroberte Pétanque Marseille und die ganze Provence.

In Deutschland bezeichnen die Begriffe Boule (französisch „Kugel“) und Pétanque ein und dasselbe Spiel. Die anderen Boulespiel-Varianten sind eben kaum bekannt.