Inklusion einfach: Boule – ein Beitrag von Jürgen Piquardt

Inklusion - Boule

oder auch: Boule für alle

Inklusionsaktivitäten beim Boulefestival 2o15
Individuelles Fazit

Die Anregung, dem Traditionsfestival, einen weiteren schönen Inhalt zu geben, kam von einer Anzeige der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung. Die Anregungen, wie das erfolgversprechend angegangen werden könnte, kamen von Udo Schulz. Udo Schulz arbeitet schon lange und intensiv im Behindertensport als Berater und hat eine Sportmarketingagentur. Es kam zu einer freundschaftlichen Zusammenarbeit, die auch in der Zukunft viel Freude machen kann.

Die Vermutung hat sich bestätigt: Der Sport Boule/Petanque ist für viele körperlich gehandicapte RollstuhlfahrerInnen gleichwertig durchführbar. Ob das für alle technischen Varianten gilt, beim „Schießen“ gibt es noch Zweifel, wird sich zeigen. Beim Boulefestival waren zum sogenannten Fairplay PromiBoule 38 engagierte Teams, mit 4-6 TeilnehmerInnen jeweils, am Start. Darunter viele ehrgeizige Mannschaften, die schon viele Jahre an diesem Turnier teilnehmen. Von den 3 RollstuhlfahrerInnenteams (RSG Langenhagen, Hannover united) wurde ein Team Dritter. Wenn das kein Beweis ist!

An 2 Tagen hatten wir SchülerInnen mit ihren BetreuerInnen ein erstes Mal auf der Lindenallee. Am Montag (18.5.) geistig Gehandicapte und am Dienstag ( 19.5.) körperlich Gehandicapte. Kindern und BetreuerInnen hat das viel Spass gemacht. Sicherlich hat das auch daran gelegen, dass im Petanqueverband Hannover Stadt –und Land seit vielen Jahren intensive Kinder-und Jugendarbeit geleistet wird. Ein Team um Renate Bäßmann und Erich Braun herum, hat intensiv und freudvoll den Spielbetrieb gelenkt. Die Kinder, aber auch die BetreuerInnen, wurden mit Bio-Apfelsaftschorle
und Bio-Hamburger verköstigt, schließlich handelt es sich um ein ganzheitlich ausgerichtetes Festival.

Behindertentoiletten! Das hat beim Festival wunderbar geklappt. Es wurde im Rahmen des Themas Trockentoiletten von der hannoverschen Initiative Green Upcycling Service i.G. auch eine famose Behindertentoilette gebaut und beim Festival betreut. Die Trockentoiletten haben sich grundsätzlich großer Zustimmung erfreut: „Kein Gestank. Viel hygienischer als die DixiKlos.“ Wie bei Veranstaltungen und überhaupt beim inkludierten Spielen und Sporttreiben das Problem Toiletten gelöst wird, bleibt offen. In jedem Falle muss es berücksichtigt werden.

Zum Abschluss des diesjährigen Festivals am Pfingstmontag (mit Pfingsttafel und Tanzdarbietungen und – animationen) waren wiederum RollstuhlfahrerInnen aktiv. Unter anderem war Rollstuhltanzeuropameister Erik Machens aus Osnabrück angereist. Er und seine Partnerin bekamen viel Applaus für ihre atemraubenden und atemberaubenden Tänze.

Der Verein Boulefestival Hannover e.V. wird sich bemühen, mit Hilfe von vielen schon Engagierten, mit dem Petanqueverband Hannover Stadt – und land, aber auch mit neu zu Begeisternden das Inklusionsprogramm noch vielfältiger zu machen. Es wird Initiativen geben, das Thema in die Republik „zu tragen“. Wir werden uns um die Zusammenarbeit mit überregionalen Stiftungen bemühen: Katarina Witt Stiftung, Philipp Lahm-Stiftung, Deutsche Schulsportstiftung. Mit den Inklusionsbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover, des Landessportbunds, des LandesBehindertensportbunds und der Region Hannover wird das Thema gemeinsam diskutiert und vorangetrieben werden.

Wir sind sicher, dass wir mit den boulistischen Anregungen vielen Gehandcapten einen ziemlich einfachen Weg zum Boule / Petanque als Spiel und Sport aufzeigen können. Um so dauerhaft, auf einfachste Art, Freude zu bereiten.

Jürgen Piquardt

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code